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Schienen in der Wüste (Foto: CS). |
Für die erste Folge der Serie "Biotope" habe ich einen Ort irgendwo zwischen den Osnabrücker Stadtteilen
Wüste und
Hellern besucht. Der Lebensraum ist von den Bahnstrecken geprägt, die ihn durchschneiden. Die Sonne trocknet die Steine im Schienenbett und die vor Ort gelagerten Schienenversatzstücke schnell aus, und insgesamt handelt es sich um eine sehr trockene Landschaft, die an den Rändern von Büschen und Stauden umgeben ist.
Pflanzen
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"Spanischer Buchweizen" (Foto: CS). |
Vor Ort hat sich eine für Bahnschienengebiete typische Vegetation entwickelt. Unter anderem bewächst der
japanische Staudenknöterich - im Volksmund auch spanischer Buchweizen genannt - die Ränder der sonnenbeschienenen Ebene. Die Pflanze ist erst im 19. Jahrhundert nach Europa gekommen, und vermehrt sich hier vortrefflich. Brennesseln, Disteln, Brombeeren und verschiedene Sträucher komplettieren das Bild.
Tiere
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Ein katzenartiges Tier schleicht durch das Biotop (Foto: CS). |
Verschiedene Insekten gehören zu den Dauerbewohnern des besuchten Biotopes. Unter anderem legen Mücken ihre Eier in die Pfützen vor Ort. Zudem bieten die ausgetrockneten Schienenbette einen Lebensraum für Reptilien wie Eidechsen und Schlangen - diese lassen sich gern von der Sonne wärmen. Menschen werden selten gesehen. Gelegentlich lassen sich aber kleinere Säugetiere antreffen (siehe Foto).
Erholungsmöglichkeiten
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Sitzgelegenheit (Foto: CS). |
Wenn nicht gerade ein Zug durchs Bild rauscht, handelt es sich um einen sehr stillen Platz. Das überrascht, denn vor Ort ist viel zu entdecken - neben Tieren und Pflanzen auch die Spuren der Menschen: Hier lagern Berge von Gleisbettsteinen, noch nicht verbaute Schienenstränge und weitere Eisenteile. Leider haben auch ein paar Leute ihren Müll hier abgeladen. Zum Ausruhen lädt zwischendurch immer ein Freiluft-Sofa ein.
siehe auch:
Biotope, Folge 2: Balkon, Berlin-Neukölln
Tolle Fotos, vor allem das Freiluft-sofa.
AntwortenLöschenVordergrund macht Bild gesund, sag ich da mal. Und das Freiluft-Sofa ist übrigens ein Sessel. Wenn auch ein sehr großer.
AntwortenLöschenAuch wenn die Osnabrücker Wüste sicher zu trocken für die uppländische Baumschnecke ist, so freut es mich, das Biotop kennen zu lernen, in dem der Bienenwolf seine Opfer betäubt. Wenn zudem Fallopia japonica in dieser zwielichtigen Landschaft seinen invasiven Geschäften nachgeht, dann läuft einem schon ein wohliger Schauer über den Rücken und man wünscht sich, in diese urbane Wildnis einzutauchen.
AntwortenLöschenIch hoffe, die Barler Ökozelle findet zu einem späteren Zeitpunkt noch Erwähnung in der Serie über Biotope dieser Welt.
Danke für die Rückmeldung! Beizeiten möchte ich gern auch ein Biotop in Barl besuchen.
LöschenBarl hätte es wirklich verdient, in dieser Serie vorzukommen. Vielleicht könnte man dann den Spanischen Buchweizen noch mal etwas genauer in den Blick nehmen. Das würde mich sehr freuen. Soll ja auch gut brennen, sagt man...
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