Dienstag, 7. August 2012

Biotope, Folge 2: Balkon, Berlin-Neukölln



Sonnenschein im Biotop  (Foto: A.S.)
Mein erster Gastbeitrag ist zugleich auch ein Beitrag zur unverzichtbaren Serie „Biotope dieser Welt“. Anders als in der ersten Folge sind im heutigen Biotop allerdings nicht nur die Spuren von Menschen zu entdecken, sondern es handelt sich vielmehr um ein von Menschen (unter anderem auch von mir) geschaffenes Biotop: ein Balkon im Berliner Stadtteil Neukölln. 
 
 
Ein Ort der Entspannung (Foto: A.S.)
Dieses kleine Biotop inmitten der pulsierenden Großstadt ist ein Ort der Ruhe und Entspannung. Man kann die Sonne genießen, den Vögeln beim Nestbau zusehen, in der Ferne Knallkörper explodieren hören, ein Glas Wein trinken, die ein oder andere Zigarette rauchen und dabei auch noch seinen Nachbarn näher kommen. So lernt man schnell, dass in der direkten Umgebung jemand immer (wirklich IMMER!) Würfel spielt und in einer anderen Wohnung stets der Fernseher läuft, während dabei gerne lautstark telefoniert wird. Dennoch kann man hier seinen Gedanken nachhängen oder eben, indem man einfach mal die Hände in der Erde vergräbt oder durch die Blätter und Blüten streicht, auf ganz andere Gedanken kommen.
Die Tomatenzucht (Foto: A.S.)

Denn auch Flora und ein bißchen Fauna gibt es in diesem kleinen Neuköllner Biotop: Salbei, Rosmarin und Zitronenmelisse verströmen einen angenehmen Duft. Während der Anblick der Blumen einem vor allem Freude bereitet. Der ganze Stolz des Balkons (und auch meiner) ist aber die Tomatenzucht. Aus eigenem Anbau wurden bereits vier Tomaten geerntet und verzehrt. Und was soll ich sagen, geschmacklich waren sie einfach nicht zu übertreffen. Weitere Ernten stehen noch aus. Die völlige Autarkie als Ziel vor Augen bleibt allerdings noch viel zu tun. 
Schwarze Blattläuse auf Verbene (Foto: A.S.)

Nur die Tierwelt kommt leider etwas zu kurz. Zwar können aus der Ferne auch katzenartige Tiere beobachtet werden und es wurde auch schon mal ein Turmfalke gesichtet, der gerade eine Maus riss. Auf dem Balkon selbst gibt es jedoch nur kleines Getier: ein paar Ameisen, einige Spinnen und der Feind eines jeden Kleingärtners, die schwarze Blattlaus. 

Anne, Berlin-Korrespondentin

siehe auch: Biotope, Folge 1: Trockenlandschaft an Bahnschienen

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1 Kommentar:

  1. Hach, schön. Auf diesem Balkon muss es herlich sein. Ich möchte nach Neuköln.

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