Samstag, 25. August 2012

Biotope, Folge 5: Der Mittellandkanal in Bramsche-Kalkriese

Mohn am Kanalufer (Foto: CS).
Nur wenige Meter vom Gelände des Varusschlacht-Museums in Bramsche-Kalkriese entfernt durchschneidet der Mittellandkanal die Landschaft von Ost nach West. An seinen kargen Ufern zeigt sich dem Betrachter eine interessante Lebenswelt. Erfahrbar ist diese Landschaft buchstäblich mit dem Rad, denn über weite Strecken verlaufen Wirtschaftswege parallel zu einem oder zu beiden Rändern des Kanals.

Pflanzen
Ufervegetation.
Die Vegetation ist spärlich und wird häufig zurückgeschnitten. Das ist der Nachteil von Wirtschaftswegen: Alles soll immer schön getrimmt und übersichtlich bleiben. Aber gerade in der Kargheit tun sich Schätze auf: So leuchtet der Mohn zwischen Kies und Grashalmen noch ein bisschen mehr, als es ihm ohnehin zu eigen ist. Und die Zähigkeit der vorhandenen Pflanzen lässt den Botaniker staunen.

Tiere
Ameise auf rostiger Uferbegrenzung vor grünem Wasser.
Vor Ort lassen sich besonders oft Insekten antreffen. Schwebfliegen und Bienen besuchen die Blütenpflanzen, und Ameisen wuchten kleine Futterbrocken durch die Gegend. Für größere Tiere ist das Kanalufer indes kein Paradies: Schon Mäuse fänden im gestutzten Gras kaum Schutz vor Greifvögeln. Wie sollte es da erst Kaninchen oder Mardern ergehen? Menschen indes sind hin und wieder anzutreffen.

Erholungsmöglichkeiten
Es handelt sich um ein schiffbares Gewässer.
Es gibt wenige Sitzgelegenheiten und auch wenig Gastronomie. Deswegen lädt der Mittellandkanal bei Bramsche-Kalkriese vor allem zu ausgedehnten Rad- und Wandertouren ein. Besonderen Spaß dürfte auch eine Bootstour bereiten - allerdings würde das wertvolle Biotop am Ufer dann zu schnell vorbeiziehen, als dass es mit Gewinn und Genuss betrachtet werden könnte.

Christian Schepsmeier

Siehe auch:
Biotope, Folge 1: Trockenlandschaft an Bahnschienen
Biotope, Folge 2: Balkon, Berlin-Neukölln
Biotope, Folge 3: Der Pappelgraben in der Wüste
Biotope, Folge 4: Zwischen See und See

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