Dienstag, 31. Juli 2012

Gefährliches Geschäftsmodell

Jeder Laden braucht einen guten, einprägsamen Slogan (Foto: CS).
Ein gefährliches Geschäftsmodell weist ein Laden in der Innenstadt von Osnabrück auf. Er verspricht "ausgefallene & außergewöhnliche Mode für jede Frau". Sollte aber wirklich jede Frau der Einladung folgen, dann wären die gekauften Waren auf einen Schlag nicht mehr ausgefallen und außergewöhnlich.

Entweder müsste der Laden dann sein Geschäftsmodell ändern und künftig "bekannte und gewöhnliche Mode für jede Frau" verkaufen. Oder er müsste schließen.

Montag, 30. Juli 2012

Innovative Planung am Rosenplatz

Baum in Bank auf Rosenplatz. (Foto: Ulf)
Meine erste schriftliche und fotografische Annäherung an die Neugestaltung des Rosenplatzes hat interessante Kommentare inspiriert.

Ein Ulf weist auf eine bis jetzt unerwähnte weitere Seltsamkeit vor Ort hin: Die länglichen Holzbänke auf dem Platz müssen nicht nur mit eisenharten Absperrungen vor ihrer natürlichen Bestimmung geschützt werden, künftig als Rampen für Skater und Biker zu dienen. Viel mehr noch mag der Blick auf einen Baum verwundern, der durch ein Loch im Holz der Bank nach oben strebt. Was wird geschehen, so mag man sich fragen, wenn der Baum anderthalb Jahre älter ist als jetzt? Vielleicht muss dann eine neue Bank mit einem etwas größeren Loch in der Mitte gekauft werden. Das müsste dann alle paar Jahre geschehen - eine schöne Idee.
Vor wenigen Wochen wiedereröffnet (Foto: CS).

Der Rosenplatz birgt - so scheint es - noch viele Wunder für den staunenden Passanten. Für eine Investitionssumme von insgesamt 3,5 Millionen Euro darf man das schließlich auch erwarten. So sieht innovative Planung aus.

Samstag, 28. Juli 2012

Insekten, Folge 1: Bienenwolf in der Wüste

Die Reste einer erbeuteten Honigbiene (Foto: CS).
Beim Spaziergang durch die Wüste in Osnabrück krabbelt etwas in einer Kellerfensternische neben dem Gehweg. Sehr wahrscheinlich ist es ein Bienenwolf. Diese Wespenart jagt arglose Honigbienen, betäubt sie, schleppt sie fliegend zu ihrem Nest im Boden. Die Höhlen, die die Weibchen in den Boden graben, werden bis zu einen Meter lang. Dort wohnen sie allein und züchten ihren Nachwuchs heran - mit deftigem Bienenfleisch.

Wikipedia sagt: Bienenwölfe sind selten geworden. In der Wüste gibt es sie noch. Sicher unangenehm für die Bienen. Ehe man sich versieht, sind Flügel und Kopf abgetrennt (Foto). Im Video (unten) ist der Bienenwolf beim Buddeln zu sehen.

Siehe auch: Der Gemeine Totengräber, sowie: Langfühlerschrecke auf stillgelegtem Flugfeld.



Freitag, 27. Juli 2012

Modernes Mittelalter

Schneiderin Yvonne Albrecht fertigt ausschließlich historische Gewänder – aus Mittelalter, Renaissance oder anderen Epochen. Im Interview spricht sie über ihre Arbeit im Laden „cadwaladr“ (Osnabrück), und über das anstehende LARP-Festival im niedersächsischen Brokeloh. LARP steht übrigens für Live Action Role Playing. (cs)


Donnerstag, 26. Juli 2012

Kubb im Schlossgarten

Die andere Mannschaft ist nicht im Bild (Foto: CS).
Das Spiel Kubb ist ein besonders gutes Beispiel für die Vorliebe vieler Deutscher für Bräuche und Produkte aus Skandinavien. In den vergangenen Jahren ist das Spiel - zumindest nach subjektivem Empfinden - immer beliebter geworden. Heute hat wohl fast jeder Student einmal selbst die Hölzer geworfen. Im Schlossgarten in Osnabrück sind die Kubb-Spieler, die sich in Reihen gegenüber stehen, zurzeit jeden Abend anzutreffen. Es verwundert eher, wenn sie mal nicht da sind.

Bei der Kubb-WM am 3. und 4. August 2012 auf der schwedischen Insel Gotland bekommt der Gewinner umgerechnet rund 700 Euro. Wenn derjenige gewinnen sollte, der die schwedische Lebensart am treuesten zu kopieren sucht, dann müsste ein Deutscher gewinnen, gewiss ein Student.

Mittwoch, 25. Juli 2012

Waffen in Osnabrück

Ein Schaufenster in Osnabrück (Foto: CS).
Wer in Osnabrück an der Martinistraße entlangläuft, mag an einem Schaufenster stutzen: "Waffen Schmücker" präsentiert rein optisch eine Menge Möglichkeiten, wie Lebewesen - auch Menschen - getötet werden können. Es mag sein, dass diese Diagnose mitgetragen wird von einer inneren Reaktion auf die Schießerei in einem Kino in den USA. Aber vielleicht ist es auch gut, davon angestoßen zu werden. Wenn "Waffenfreunde" auf das martialische Angebot von Sportwaffenläden angesprochen werden, verweisen sie gern darauf, dass ihnen das Schießen nur Spaß und Sport ist. Allein die Aufmachung dieser Läden lässt allerdings daran zweifeln.

Dienstag, 24. Juli 2012

Blues in Twist

Heiner Reinert (Foto: CS).
Das Heimathaus Twist hat sich weit über die Grenzen des Emslands hinaus als Ort für Blueskonzerte etabliert. Jetzt ist das Haus für den German Blues Award nominiert und könnte als bester Blues-Club ausgezeichnet werden. Die Abstimmung läuft online ab - Stimmen können noch bis zum 31. Juli abgegeben werden.

Ich habe heute mit Heiner Reinert gesprochen, der sich federführend um das Programm des Heimathauses kümmert. Herr Reinert, warum sollte man für Sie stimmen?

Weil dies ein guter Konzertort ist. Hier können sich Künstler und Gäste wohlfühlen und exzellente Musik hören.

Was bringt Bluesfans dazu, den weiten Weg auf sich zu nehmen und hier ins Moor nach Twist zu kommen?

Weil sie hier Bluesbands erleben können, die man sonst nur in den ganz großen Städten der Welt hört.

Müssen englische und  amerikanische Künstler eigentlich über den Namen des Ortes Twist lachen? So heißt ja auch ein rhythmischer Tanz.

Gelacht hat noch keiner über den Namen. Aber es wurden zum Beispiel schon zwei Songs geschrieben, die mit diesem Bezug spielen. Kozmic Blue haben "In Twist Again" produziert, und Lefthand Freddy and the Aces "Let´s Twist Again".

Montag, 23. Juli 2012

Mähboot auf dem Weg nach Bangladesch

Das Mähsammelboot Typ 6520 (Foto: CS).
Ein Ausflug ging heute nach Haren an der Ems. Dort baut die Firma Berky Mäh-Maschinen für Schilf und Seegras, unter anderem auch Mäh-Boote, die während der Fahrt Pflanzen schneiden und aufsammeln. Jedes Boot ist ein Einzelstück, unter anderem auch das heute getestete "Mähsammelboot Typ 6520". Am Donnerstag wird es nach Bangladesch verschifft.

Berky bezeichnet sich selbst als Weltmarktführer auf seinem Gebiet. Der einzige ernstzunehmende Konkurrent sitzt nach Angaben der beiden Geschäftsführer in Holland.

Rosenplatz reloaded

Wäre die Auffahrt nicht versperrt,
könnte diese Rampe genutzt werden (Foto: CS).
Der Rosenplatz in Osnabrück erstrahlt seit ein paar Wochen in "neuem Glanz". Dreieinhalb Millionen Euro wurden investiert, damit der Platz künftig urbanes Flair ausstrahlt und zum Verweilen einlädt (diese Ziele äußerte ein Stadtsprecher). 


Die Straßendecke ist jetzt rot gemustert, und an beiden Seiten finden sich - wie auf dem Foto zu sehen - eigentümliche Holzkonstruktionen. Sie sollen Bänke sein, sehen aber wie Rampen aus, und fühlen sich für Skater und Biker wohl auch wie Rampen an. Deswegen stehen jetzt vor jeder dieser Rampen Sperren. Sehr urban, sehr einladend.


[Siehe auch: Update vom 30. Juli 2012: "Innovative Planung am Rosenplatz"]