Sonntag, 27. Januar 2013

Das Sonntagsfoto, Folge 23: Die Bestattungskultur der Ritter

Das Schaufenster eines Bestatters am Petersburger Wall in Osnabrück.
Die Frage ist: Warum steht hier eine Ritterrüstung hinter der Scheibe?
Die Antwort ist ganz unten links zu erahnen: "Die Ritter" stehen demnach
 auch für "Bestattungskultur" (Foto: CS).

Samstag, 26. Januar 2013

[GELÖST] Das Song-Bilderrätsel, Folge 3

Heute präsentieren wir zum dritten Mal das legendäre "Osnabrück, Emsland, die Welt"-Song-Bilderrätsel. Zu sehen sind Songtitel oder Zeilen aus einem Songtext, auch Bandnamen können vorkommen. Es gewinnt aber nur die schnellste und vollständige Angabe von BAND + TITEL als Kommentar im Blog. Wer schafft es noch vor Anpfiff der zweiten Halbzeit in der Bundesliga?

Auch für die dritte Folge des Bilderrätsel ist ein Preis ausgeschrieben, der sich auf Lied, Künstler oder beides bezieht. Um welchen Preis es sich handelt, kann noch nicht verraten werden - das wäre ein allzu guter Tipp.

Wer kommt als erster drauf? (Foto: TT)


Siehe auch:

Freitag, 25. Januar 2013

Das Auto zum Wochenende, Folge 19: Opel Admiral

Das ist schon so eine Sache mit den Autonamen. Beispiel Opel: Früher wusste man genau, wer was fährt. Man sah und hörte den Modellnamen schon an, für wen das dazugehörige Auto war. Zum Beispiel gab es den Kadett (bei der Marine ein Unteroffizier), gleichzeitig aber auch den Rekord, den Commodore und später den Senator. Man sah, las und verstand: Wenn das Geld reicht, wird es der Senator, sonst muss der Kadett genügen.

Die heutigen Opel-Modelle haben austauschbare Namen wie Meriva, Zafira oder Cascada. Und noch schlimmer sind die, die man nicht mehr ernst nehmen kann - so wie Adam oder der lächerliche Mokka.
Als es Opel noch richtig gut ging, war alles anders. Sehr junge Leute mögen es kaum für möglich halten, aber es ist tatsächlich so: Opel baute in den 1960er und -70er Jahren Oberklasse-Limousinen von amerikanischem Format. Konkurrenten waren nicht Toyota oder Renault, sondern Mercedes und BMW.

Könnte er doch nur aus einer besseren Zeit berichten:
Opel Admiral B (Foto: NS)

Es war die KAD-Reihe, die mit ihren wuchtigen Ausmaßen und dem robusten, aber luxuriösen Charakter sogar die amerikanischen Vorbilder wie Cadillac das Fürchten lehrte. KAD - das steht für die drei Varianten Kapitän - Admiral - Diplomat. Dabei war der auf den Fotos abgebildete Admiral (übrigens der höchste Dienstgrad bei der Marine) die mittlere Ausstattungslinie. Luxus ja, aber eben nicht so viel wie im Diplomat (den es sogar mit einem 5,4 Liter Chevy-V8 gab).

Ähnlich wie der VW Phaeton heute (siehe auch: Das Auto zum Wochenende, Folge 6: VW Phaeton) mangelte es den Autos vor allem an einem: Image. Dabei waren sie aber so viel günstiger als die Mercedes S-Klasse, dass sie zumindest Achtungserfolge einfahren konnten. Trotzdem war 1976 Schluss für den Admiral, auch weil BMW immer stärker in den Premiummarkt drängte.

Groß, cool und ganz klassisch mit Vinyldach
Heute ist nicht mehr viel übrig vom Glanz der alten Tage. Kaum ein Monat vergeht ohne Ankündigungen der Konzernmutter General Motors, Opel müsse Insolvenz anmelden. Umso trauriger ist es, dass Zeitzeugen wie der Admiral auf den Bildern selten geworden sind. Die meisten sind weggerostet, sodass es heute schwierig ist, ein gut erhaltenes Original zu finden. Anständige Exemplare kosten mittlerweile gut und gerne 12-15.000 Euro, bei mobile.de habe ich sogar einen komplett restaurierten und neu aufgebauten Diplomat V8 für knappe 40.000 Euro gefunden. Viel Geld für einen alten Opel, aber nicht zu viel für eine Luxuslimousine aus einer der spannendsten Epochen des Automobilbaus.


Nico Siemering, Bielefeld- Korrespondent

Siehe auch:
Das Auto zum Wochenende, Folge 18: Cadillac Escalade
Das Auto zum Wochenende, Folge 17: Ford Focus RS
Das Auto zum Wochenende, Folge 16: Smart Roadster
Das Auto zum Wochenende, Folge 15: McLaren MP4-12C
Das Auto zum Wochenende, Folge 14: Seat Exeo
Das Auto zum Wochenende, Folge 13: Porsche Panamera
Das Auto zum Wochenende, Folge 12: Pontiac Firebird
Das Auto zum Wochenende, Folge 11: Audi 60
Das Auto zum Wochenende, Folge 10: Jubiläumsausgabe zum Thema Autodesign
Das Auto zum Wochenende, Folge 9: Lada Niva
Das Auto zum Wochenende, Folge 8: Mini
Das Auto zum Wochenende, Folge 7: Alfa Romeo Montreal
Das Auto zum Wochenende, Folge 6: VW Phaeton
Das Auto zum Wochenende, Folge 5: Citroen DS
Das Auto zum Wochenende, Folge 4: Mazda MX-5
Das Auto zum Wochenende, Folge 3: BMW X6
Das Auto zum Wochenende, Folge 2: Fiat 500
Das Auto zum Wochenende, Folge 1: Bugatti Veyron EB 16.4


Samstag, 19. Januar 2013

[Gelöst] Das Song-Bilderrätsel, Folge 2

Heute präsentieren wir bereits zum zweiten Mal das legendäre "Osnabrück, Emsland, die Welt" - Song-Bilderrätsel!

Dieses Rätsel stellt einen Songtitel dar, den es zu erraten gilt. Die Leser zuhause haben wie immer die Chance, mitzuraten. Das geht ganz einfach, da wir nicht gedenken, am unteren Bildrand des Rätsels Lösung (angekündigt von einem Gong) einzublenden, so dass niemand die Augen schließen muss. Ihr könnt natürlich auch die ganze Zeit die Augen schließen, könnt dann aber leider nicht mitraten.

Diesmal etwas kniffliger (Foto: TT)
Hinweis: Zu sehen sind Songtitel oder Zeilen aus einem Songtext, auch Bandnamen können vorkommen. Es gewinnt aber nur die schnellste und vollständige Angabe von BAND + TITEL.

Ab sofort wird für jede Folge des Bilderrätsels ein Preis ausgelobt, der sich jeweils auf Lied, Künstler oder beides bezieht.





Siehe auch:
[GELÖST] Das Song-Bilderrätsel, Folge 1

Freitag, 18. Januar 2013

Das Auto zum Wochenende, Folge 18: Cadillac Escalade


Das Konzept ist einfach: innen Luxus im Überfluss, außen der gewisse Bling-Faktor(Video: Top Gear über den Escalade als Fashion Statement). Cadillac bietet mit dem Escalade den American Way of Drive auch auf deutschen Bundesautobahnen.

Respekteinflößendes Ungetüm: Cadillac Escalade (Foto: NS)
Sein Auftritt ist gewaltig: er ist weit über fünf Meter lang, dazu zwei Meter breit und hoch, passt in keine DIN-Garage. Theoretisch bietet er sieben Personen Platz und Raum im Überfluss, doch in den meisten Fällen wird er nicht als Familienauto verwendet. Ich denke eher an großes Business, zum Beispiel das Showgeschäft. Oder doch eher an Drogen,vielleicht Prostitution?
Der fette Chrom-Kühlergrill, abgedunkelte Scheiben, das macht Eindruck. Beheiz- und kühlbare Becherhalter sowie eine Klimaanlage, die sich schon von weitem per Fernbedienung starten lässt um den Innenraum vorzukühlen - dieser Luxus genügt sogar Mafiabossen. Die Leute gucken, wenn ein Escalade auftaucht. Aber sie gucken eben nicht rein, keine Chance. Sie schauen stattdessen auf, haben Respekt vor dem da in der Ami-Trutzburg. Oder besser: Angst. Der wiederum belächelt den Pöbel. Weiß, ihm kann nichts geschehen. Er besitzt Macht, und die zeigt er allen mit seiner Karre.

Muss so: ganz in schwarz incl. Alufelgen und Mattlack
Klar, fast drei Tonnen Gewicht. Aber auch ein 6,2 Liter V8 mit über 400 PS unter der Haube. Amerikaner nennen das Aggregat Small Block. Natürlich, größer geht schließlich immer. Aber auch so geht es schnell genug voran. Und vor allem ausdauernd: Der 98-Liter-Tank bedeutet große Kraftstoffreserven und damit nur wenige Zwangspausen, auch bei Verbräuchen jenseits der 20 Liter. Bei einer möglichen Flucht durch das halbe Land fließen eher 25 Liter.
Es gibt für Großkriminelle übrigens seit einiger Zeit auch eine umweltschonendere Alternative: den Escalade Hybrid. Man muss halt mit der Zeit gehen.


Nico Siemering, Bielefeld- Korrespondent
Siehe auch:

Das Auto zum Wochenende, Folge 17: Ford Focus RS
Das Auto zum Wochenende, Folge 15: McLaren MP4-12C
Das Auto zum Wochenende, Folge 14: Seat Exeo
Das Auto zum Wochenende, Folge 13: Porsche Panamera
Das Auto zum Wochenende, Folge 12: Pontiac Firebird
Das Auto zum Wochenende, Folge 11: Audi 60
Das Auto zum Wochenende, Folge 10: Jubiläumsausgabe zum Thema Autodesign
Das Auto zum Wochenende, Folge 9: Lada Niva
Das Auto zum Wochenende, Folge 8: Mini
Das Auto zum Wochenende, Folge 7: Alfa Romeo Montreal
Das Auto zum Wochenende, Folge 6: VW Phaeton
Das Auto zum Wochenende, Folge 5: Citroen DS
Das Auto zum Wochenende, Folge 4: Mazda MX-5
Das Auto zum Wochenende, Folge 3: BMW X6
Das Auto zum Wochenende, Folge 2: Fiat 500
Das Auto zum Wochenende, Folge 1: Bugatti Veyron EB 16.4

Samstag, 12. Januar 2013

[GELÖST] Das Song-Bilderrätsel, Folge 1

Heute präsentieren wir zum ersten Mal das legendäre "Osnabrück, Emsland, die Welt" - Song-Bilderrätsel!

Dieses Rätsel stellt einen Songtitel dar, den es zu erraten gilt. Die Leser zuhause haben wie immer die Chance, mitzuraten. Das geht ganz einfach, da wir nicht gedenken, am unteren Bildrand des Rätsels Lösung (angekündigt von einem Gong) einzublenden, so dass niemand die Augen schließen muss. Ihr könnt natürlich auch die ganze Zeit die Augen schließen, könnt dann aber leider nicht mitraten.

Ja, es ist sehr einfach...  (Foto: TT)
Hinweis: Zu sehen sind Songtitel oder Zeilen aus einem Songtext, auch Bandnamen können vorkommen. Es gewinnt aber nur die schnellste und vollständige Angabe von BAND + TITEL.


Freitag, 11. Januar 2013

Das Auto zum Wochenende, Folge 17: Ford Focus RS

Bei BMW heißt es M und bei Audi S bzw. RS, Mercedes nennt es AMG und bei VW trägt es die Namen GTI oder R - Tuning ab Werk liegt im Trend. Unter den genannten Namen bringen die Hersteller ihre Topmodelle auf den Markt, meist besonders sportliche Ableger der Normalo-Versionen. Mittlerweile kann man sogar günstige Basismodelle als Neuwagen direkt vom Hersteller optisch veredeln lassen und damit vortäuschen, ein deutlich stärkeres und teureres Modell zu fahren als es tatsächlich ist. So etwas nennt sich dann zum Beispiel AMG-Styling-Paket (Mercedes) oder S-Line-Exterieurpaket (Audi).

Bei Ford hat Tuning ab Werk eine lange Tradition, man denke nur an Klassiker wie den Escort RS Cosworth. Das bislang letzte Geschoss mit der blauen Pflaume im Kühlergrill hört auf den Namen Focus RS. 2009 trat Ford mit dem Spitzen-Focus gegen Konkurrenten wie den Audi S3 und den BMW 135i an. Besonderheit: Während Audi seinem Kompaktsportler den Quattro-Allradantrieb mit auf den Weg gab und BMW traditionell auf Heckantrieb setzte, entschied sich Ford für Frontantrieb.

Selbst einen RS kann man offensichtlich noch tunen (Foto: NS)
Technisch basierte der RS auf dem "kleinen Bruder" Focus ST. Durch einige Modifikationen brachte es dessen Volvo-Fünfzylinder-Turbo im neuen Topmodell auf stattliche 305 PS. Vor allem mithilfe einer eigens neu entwickelten Vorderachse schafften es die Ford-Mannen, die Kraft auf die Straße zu bekommen und das Auto fahrbar zu halten. Andere Fronttriebler haben schon mit deutlich weniger Motorleistung sehr große Probleme mit Untersteuern, der Focus aber wurde in Testberichten durchweg für sein gutes Fahrverhalten gelobt.

Optisch ist der Focus RS auf Krawall gebürstet: weit ausgestellte Radhäuser, Spoiler rundum, Heckdiffusor. Man soll ihm anscheinend seine Kraft ansehen. Nichts mit Understatement, Klotzen statt Kleckern ist angesagt. Und das ist gut so. Denn verstecken muss sich der Golf-Gegner nicht. In der Spitze läuft er über 260 km/h und der Standardsprint von null auf 100 km/h erfolgt in etwa 6 Sekunden. Nicht schlecht für ein Auto mit Platz für vier Erwachsene, großem Kofferraum und genug Komfortreserven auch für längere Strecken. Er war sogar so gut, dass trotz eines vorher festgelegten Limits von 7.000 Autos die Produktion wegen der unerwartet hohen Nachfrage um 4.000 weitere Exemplare erhöht wurde.

Einer von drei lieferbaren Farbtönen: Ultimate Green Metallic
 (Foto: NS)
Neu kostete der Focus RS um die 34.000 Euro und war damit ein Schnäppchen. Bei mobile.de finden sich einige gute Gebrauchte um die 25.000 Euro. Wer damit leben kann, als Besitzer einer Prolloschleuder beschimpft zu werden, sollte zuschlagen. Mehr Fahrspaß und diese Fahrleistungen bei absoluter Alltagstauglichkeit gibt es sonst nirgendwo zu solchen Preisen.



Nico Siemering, Bielefeld- Korrespondent



Siehe auch:
Das Auto zum Wochenende, Folge 15: McLaren MP4-12C
Das Auto zum Wochenende, Folge 14: Seat Exeo
Das Auto zum Wochenende, Folge 13: Porsche Panamera
Das Auto zum Wochenende, Folge 12: Pontiac Firebird
Das Auto zum Wochenende, Folge 11: Audi 60
Das Auto zum Wochenende, Folge 10: Jubiläumsausgabe zum Thema Autodesign
Das Auto zum Wochenende, Folge 9: Lada Niva
Das Auto zum Wochenende, Folge 8: Mini
Das Auto zum Wochenende, Folge 7: Alfa Romeo Montreal
Das Auto zum Wochenende, Folge 6: VW Phaeton
Das Auto zum Wochenende, Folge 5: Citroen DS
Das Auto zum Wochenende, Folge 4: Mazda MX-5
Das Auto zum Wochenende, Folge 3: BMW X6
Das Auto zum Wochenende, Folge 2: Fiat 500
Das Auto zum Wochenende, Folge 1: Bugatti Veyron EB 16.4

Samstag, 5. Januar 2013

Schnapszahl-Ausgabe: Rückblick und Ausblick

Die Arbeitsumgebung (Foto: CS).
Fast ein halbes Jahr nach dem ersten Beitrag für "Osnabrück, Emsland, die Welt", und pünktlich zur 111. Ausgabe gestern, möchte ich eine vorläufige Bilanz ziehen, und ein paar Änderungen ankündigen. Bislang habe ich es als Verpflichtung betrachtet, jede Woche mindestens einen, besser aber zwei oder drei Beiträge selbst zu veröffentlichen. Dafür habe ich im neuen Jahr voraussichtlich keine Zeit mehr. "Osnabrück, Emsland, die Welt" bleibt aber Forum für die Texte und Fotos aller beteiligter Autoren.

Der Blog begann als Experiment mit einigen Fragen: Wird es Spaß machen, mehrmals in der Woche selbstgewählte Inhalte zu präsentieren? Werden sich überhaupt Themen finden? Und, etwas nachgeordnet: Wird es Leser geben?

Der Gemeine Totengräber ist gar nicht so gemein.
Schnell hat sich gezeigt: Themen finden sich, wenn man die Augen offen hält (und ein Thema ist, was man zum Thema macht). In den Sommermonaten kreuchte und fleuchte es zum Beispiel vielerorts, und entsprechend viele Insekten rückten in den Fokus. Sie tragen wunderschöne Namen: der Bienenwolf, die Langfühlerschrecke, der gemeine Totengräber, der Rüsselkäfer (als gern gesehener Gast im Badezimmer), die beißende Larve des Asiatischen Marienkäfers, und der Waldmistkäfer. Mindestens eines haben sie den verschiedenen Autoren gezeigt, die sich mit ihnen beschäftigten: unsere Welt wimmelt, und jedes Wimmeltier führt ein ziemlich spannendes Leben.

Die erste "Biotope"-Folge:
Trockenlandschaft an Bahnschienen.
Noch einer zweiten Serie tat es gut, dass die ersten Monate des Blogs der Juli und der August waren. Verschiedene Autoren haben in bereits zehn Folgen interessante "Biotope" beschrieben, Lebensräume also.  Die Beiträge konzentrieren sich nicht nur auf klassische Naturschutzgebiete wie den Spreewald oder den - weniger bekannten - Hainberg. Der Blick richtet sich vielmehr auch auf kleine Schätze wie die Wickriede oder idyllische Balkons in Berlin-Neukölln, Räume also, die eher als Kulturlandschaften gelten. Und doch sind auch sie Lebens-Räume.

Der Alfa Montreal (cool!) (Foto: NS).
Je mehr Autoren am Blog mitwirken, desto mehr verschiedene Perspektiven auf die Welt treten hinzu. Nico Siemerings Blick geht zum Beispiel auf einen wichtigen Teil der unbelebten Welt. Seit mittlerweile 16 Folgen präsentiert er jeden Freitag ein "Auto zum Wochenende". Seine Fachkenntnis und seine Liebe zum Detail, ja, seine Autophilie, machen die Lektüre seiner Texte immer wieder zum Erlebnis - Liebeserklärungen wie an den Fiat 500 und die DS von Citroen, harsche Kritik wie am Porsche Panamera und am BMW X6, oder  faszinierende Bildersammlungen wie die Jubiläumsausgabe zum Thema Design. Nico Siemerings Beiträge bekommen regelmäßig besonders hohe Klickzahlen.

Ein Gesicht wächst aus einem Baumstamm (Foto: TT).
Einige Autoren haben den Blog besonders geprägt. Zu ihnen zählt in besonderem Maße der Dänemark-Korrespondent Thomas Trilken. Mal schreibt er mit spitzer Feder über die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem dänischen Fernsehprogramm kurz vor Ende des Maya-Kalenders. Mal durchstreift er die Gegend um Sønderborg, um das dortige Biotop "zwischen See und See" zu beschreiben. Besonders in Erinnerung bleiben auch die seltsamen Gesichter, die Thomas im Halbdunkel gesehen und glücklicherweise fotografiert hat. 

Moscow Mule (Foto: LME)
Zu den prägenden Autoren gehört auch die Berlin-Korrespondentin Anne, die sich auf mehreren Themenfeldern bewegt hat. Besonders bleibt ein Erlebnisbericht von Mitte September in Erinnerung: Jemand hatte ungefragt Annes Auto geliehen und umgeparkt. Einen ganz anderen Fokus setzte Annes Beschreibung eines Trink-Erlebnisses: Der "Moscow Mule" wurde seitdem sicher noch ein paar Mal öfter bestellt. Zuletzt zitierte Anne bildlich die Installation eines Gedichts auf dem Tempelhofer Feld: "All our splendid monuments / lipstick traces on a cigarette".

Im Sommer im Stadion.
Es ist erstaunlich, welches Themenspektrum in den vergangenen fast sechs Monaten behandelt wurde. Neben reinen Spaß-Beiträgen regten manche Beobachtungen auch zum Nachdenken an, zum Beispiel Peter Schepsmeiers Erlebnis im Stadion von Preußen Münster. Ultra-Fans hatten ein Transparent vorgezeigt, mit der Aufschrift "Gegen Sexismus und Homophobie", nur um kurz danach noch ein zweites hochzurecken, das die tolerante Aussage zunichte machte: "Ihr schwulen F.....".

Aktuelle Statistik (Foto: CS).
Die Themen kamen eher auf die Autoren zu, als dass sie gesucht wurden. Welcher Beitrag wie häufig geklickt werden würde, war immer eine Überraschung. Bis heute ist ein Text über die Arbeitstechniken der jungen Restauratorin Lena Wissing auf das meiste Publikumsinteresse gestoßen. Viele Seitenaufrufe werden inzwischen von der Facebook-Präsenz auf die Blog-Seite gelenkt.

Ich danke den 10 Autoren, die unseren Blog gestaltet haben, auch dem anonymen Schreiber und Fotografen, der sich besonders häufig "Der Spieler" nannte. Dank euch allen wurde "Osnabrück, Emsland, die Welt" bunt, und dank euch haben wir jetzt schon mehr als 16.000 Klicks. Der Blog war und ist immer offen für neue Autoren, die sich und ihre Texte ausprobieren wollen.

Christian Schepsmeier

Freitag, 4. Januar 2013

Das Auto zum Wochenende, Folge 16: Smart Roadster


Das Jahr ist noch ganz frisch, das erste Auto zum Wochenende 2013 hingegen schon so gut wie vergessen. Längst abgefrühstückt. Schnee von gestern. Passé.

Der Smart Roadster war eine von drei Ideen der großen Konzernmutter Mercedes, ins Kleinwagengeschäft einzusteigen. Die anderen waren der Forfour, letztlich ein überteuerter Mitsubishi Colt, und das anfänglich schwächelnde City Coupé, das mittlerweile als Fortwo eine eigene erfolgreiche Autogattung darstellt.


Der Smart Roadster ist Spaßmacher und
Wertanlage zugleich. (Foto: NS)
Genau wie der Forfour floppte der Smart Roadster beim Publikum. In seiner kurzen Bauzeit von 2003 bis 2005 wurden nur 43.000 Fahrzeuge des Typs verkauft. Nach Ablauf der Produktionszeit gab es noch 11.000 Bestandsfahrzeuge, die nur als besser ausgestattete Sondermodelle unter die Leute gebracht werden konnten. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Wenn ein Auto sowohl zu schwach als auch zu teuer ist, kann es kein Verkaufsschlager werden. Heute aber steht der Roadster als Gebrauchtwagen genauso konkurrenzlos da wie sein Bruder Fortwo. Und der hohe Neupreis steht nun auch niemandem mehr im Wege.

Natürlich, ein 0,7 Liter kleines Dreizylinder-Motörchen mit gerade einmal 61 PS genügt nicht zum Bäume ausreißen. Und wollte man die geschlossene Variante Roadster-Coupé in der stärkeren 82 PS-Motorisierung, musste man 2003 etwa 20.000 Euro hinblättern. Aber: die verhältnismäßig geringe Leistung stand einem Gewicht von gerade einmal 800kg gegenüber. Die Fahrzeughöhe betrug nur 1,20 Meter, der Motor saß im Heck, der Radstand war vergleichsweise lang und das Getriebe ließ sich sogar sequenziell mit Wippen am Lenkrad schalten. Viel Fahrspaß also für's Geld.

Das Topmodell, hier mit fester "Glaskuppel":
Brabus Roadster-Coupé (Foto: NS)

Dass der Smart Roadster von der jungen Zielgruppe nicht angenommen wurde, dürfte vorrangig daran gelegen haben, dass Smart-Händler nur maximal ein Prozent Rabatt auf Neufahrzeuge geben durften, was angesichts der ohnehin mutigen Preisansetzung eine weitere Verbreitung verhinderte. Das Ende des Modells im Jahre 2005 kam wenig überraschend. Der Erfolg blieb aus und man entschloss sich beim damaligen DaimlerChrysler, eine Ein-Modell-Taktik bei Smart zu fahren, um die Marke profitabler aufzustellen. Dass der Roadster trotz der enttäuschenden Verkaufsbilanz ein gutes Auto war, zeigt sich daran, dass andere Hersteller und Designmarken die nötigen Lizenzen erwerben wollten, um Nachfolgeprojekte anzuschieben und das Modell neu auflegen zu können. Leider wurde daraus nichts.

So bleibt der Smart Roadster ein rarer Sportwagen, der mit Go-Kart-artigem Fahrverhalten zu überzeugen weiß und als Gebrauchter in ordentlichem Zustand nicht mehr als 6.000 Euro kostet. Damit bringt er fast alle Zutaten mit, die ein Klassiker der Zukunft braucht: Erfolglosigkeit, unverwechselbaren Charakter, Eigenständigkeit und mittlerweile auch einen Preis, der deutlich unter denen vergleichbarer Klassiker wie dem Mazda MX-5 liegt. Die Talsohle ist bald erreicht, also jetzt zuschlagen und sogar noch vorausschauend anlegen: Eine deutliche Wertsteigerung ist auf Dauer sehr wahrscheinlich...

Nico Siemering, Bielefeld- Korrespondent


Siehe auch:

Das Auto zum Wochenende, Folge 33: Sonderausgabe zur Essen Motor Show 2013 - Teil 1
Das Auto zum Wochenende, Folge 32: Wiesmann
Das Auto zum Wochenende, Folge 31: Mercedes CLS
Das Auto zum Wochenende, Folge 30: Leopard Roadster
Das Auto zum Wochenende, Folge 29: NSU Ro80