Montag, 27. August 2012

Biotope, Folge 6: Deichwiese und Ufer bei Otterndorf an der Nordsee


Otterndorf ist eine kleine niedersächsische Stadt im so genannten Cuxland. Dort mündet die Elbe in die Nordsee. Es gibt auch noch die Medem, die in die Elbe mündet. Zusätzlich gibt es Verbindungskanäle und kleine Seen. Im Gebiet der südlichen Nordsee wird Otterndorfs Deich bei starker Überschwemmung als besonders überflutungsgefährdet eingeschätzt. Deswegen findet sich hier ein Schöpfwerk mit der Funktion zu entwässern. Es hat das größte Wasserrohr Europas, um Wasser aus Binnenlandgebieten, die unterhalb des Meeresspiegels liegen, abzuleiten.

Der kleine Hafen ist bedroht von Verschlickung (Foto: JL).
Meinen kleinen Urlaub habe ich zeltend auf der Anlage „Achtern Diek“ verbracht, ein  sehr gepflegter ruhiger Campingplatz direkt am Deich vor dem Meer. Beliebt auch bei Familien, weil es viele Freizeit und Kinderangebote gibt. Kommt man im August mit dem Auto angereist, wird man begrüßt von Feldern gesäumt mit Sonnenblumen einer kleinen, sehr schönen Art und glänzenden Silberweiden.

Wattenmeer

Ist gerade Ebbe, kann man dort wunderbar Wattwanderungen machen und sich den weichen schlammigen Meeresboden zwischen die Zehen quellen lassen. Es wurde gesagt, dass bei zurückgehendem Meer kleine Fische und andere Meerestiere zurückbleiben. In der Hoffnung etwas Tolles (gar Essbares?) zu entdecken, gingen wir los, fanden neben wenigen Quallen aber nur Teile von kleineren Krebsen. Die Möwen waren schneller!

Pflanzen und Tiere

Wie aus der Jeverwerbung (Foto: JL).
Der Teils befestigte Strand erinnert mit seinen vielen Gräserarten und schilfähnlichen Pflanzen sehr an die Jever-Werbung. Jetzt kenne ich auch das Land zum Bier. Es gibt einige steinige Abschnitte im Wechsel mit schönen von Dünen umgebenen Sandstränden.
Über ihnen Kreisen lautstark viele Möwen, lauernd auf den nächsten Fang, sonst sitzen sie gesammelt auf den Deichwiesen. Dazwischen farblich kontrastierend und eher lustig hüpfend schwarze Raben. Natürlich gibt es auch viele andere Seevögel zu sehen.

Abendbrot der Kühe (Foto: JL).
Insgesamt wirkt alles sehr idyllisch und ländlich. Es wird viel Viehzucht und Landwirtschaft betrieben. Unser Zeltplatz grenzte an Wiesen, die als Weiden genutzt werden. Die Kühe haben ihren eigenen Tagesrhythmus. Abends steigen die Kühe noch einmal hoch auf den Deich,
um dann die Nachtruhe bei Meeresrauschen zu genießen 



Auf der Zeltwiese

Schnecke auf Lappen (Foto: JL).
Otter habe ich in Otterndorf keine gesehen, aber ich fühlte mich trotzdem sehr tierumgeben. Die Nacktschnecken schienen eine große Zuneigung zur Campingausstattung zu hegen. Gern krochen sie auf Lappen, Grill und meine klappbare Trage-Kiste/ Campingtisch. Letztendlich war ich so mutig, dass ich sie mit der Hand über den Zaun in den Graben schmiss.


Noch eine Besonderheit fiel im Verhalten der Wespen auf. Gab es Nahrung in der Nähe tauchten sie plötzlich auf. Soweit normal. Aber anstatt sich etwas mit ihren beeindruckenden Schneidewerkzeugen zu bunkern, flogen sie verwirrt von einer Sache zur nächsten, um mit leeren Wespenhänden irgendwann davon zu schwirren. Gibt es in Otterndorf vermehrt ADS-Wespen?
Ein etwas erfreulicherer Fluggast ließ sich auf dem hängbaren Müllbehältnis nieder:
Der weitverbreitete Admiral (Foto: JL).















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