Der erste 500 - genannt "Topolino" -
ganz klassisch mit Sonnenmarkise und Kofferhalter (Foto: NS).
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Für Frankreich war es die Ente, für Deutschland der Käfer, für Großbritannien der Mini - das Auto, das eine ganze Nation bewegte. Seit nunmehr über 50 Jahren gilt in Italien das Gleiche für den Fiat 500.
Eigentlich sogar schon länger. Denn bereits 1936 kam der Fiat 500 Topolino (zu deutsch: Mäuschen) auf den Markt. Er sollte vor allem zwei Zwecke erfüllen: Einmal musste er sehr klein sein, um als Stadtwagen mit Handlichkeit zu überzeugen. Darüber hinaus sollte er Kunden auch durch seinen günstigen Preis anlocken. Beides sollte ihm gelingen. Dennoch wird der Topolino heute nicht mehr als echter Cinquecento (500) angesehen. Warum? Nun, es gibt ja noch seinen Nachfolger, den Nuova 500 ab 1957. Der kommt vor allem beim weiblichen Geschlecht nochmals deutlich besser an, ohne seine Wurzeln zu verleugnen.
Überall rund, niedlich, zum Knutschen. Das große Rolldach lässt einen den frischen Wind im Haar spüren - dafür gab es allerdings zunächst keine Kurbelfenster. Dieses Versäumnis aber wurde recht bald korrigiert, genauso wurde der Kaufpreis zwischenzeitlich noch einmal gesenkt, um noch mehr Autos absetzen zu können - schon sympathisch irgendwie. Genauso, dass man bei drei Metern Außenlänge (das ist kaum mehr als ein aktueller Smart) vier Menschen unterbringen konnte. Zugegeben, auf der Rückbank hatten eigentlich nur Kinder Platz - aber das war nicht schlimm. Denn für Familien war er ja gedacht, der Kleine. Er war günstiger als eine zeitgenössische BMW Isetta oder ein Goggomobil - und deutlich praktischer. Er wurde in den buntesten und grellsten Farben angeboten, strahlte Lebensfreude pur aus. Und das tut er noch immer.
Nuova Fiat 500, 1957 - 1975 (Foto: NS). |
In Oldtimerkreisen erfreut sich der Cinquecento nach wie vor größter Beliebtheit. Die beachtliche Fangemeinde ist dafür verantwortlich, dass die Ersatzteilversorgung stets gesichert bleibt. Ohnehin ist der 500 günstig im Unterhalt, man konnte auch schon vor 50 Jahren einen Verbrauch von unter 5 Litern erreichen - im Gegensatz zu heute aber nicht durch immer modernere Technik, sondern durch Verzicht. Kein Komfort, kein Luxus, wenig Elektronik, dadurch weniger Gewicht. Und vor allem: Es konnte auch weniger kaputtgehen. Das wissen heutzutage immer mehr Menschen zu schätzen, dadurch steigen die Preise für den klassischen 500 stetig. 7.000 bis 8.000 Euro muss man für ein ordentliches Exemplar einkalkulieren, weit über 10.000 Euro für ein richtig gutes. Der Gegenwert aber ist enorm und die Parkplatzsuche fällt auch nicht mehr so schwer.
Knutschkugel (Foto: NS). |
Nico Siemering, Bielefeld-Korrespondent
Siehe auch:
Das Auto zum Wochenende, Folge 1: Bugatti Veyron EB 16.4
Ich finde den 500er auch eine äußerst gelungene Retro-Neuauflage, im Vergleich zu Beetle und Mini, die überteuert und ohne viel Charakter daherkommen und ihren populären Vorlagen nicht gerecht werden.
AntwortenLöschenEs wird übrigens zu den beiden (insbesondere zum New Mini) in den nächsten Wochen einen gepfefferten Bericht geben=)
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