Samstag, 8. September 2012

Kunst in der Kaserne

Bitte nicht hinschauen (Foto: CS).
Morgen (15.09.) und übermorgen ist in der Winkelhausenkaserne in Osnabrück nochmals die Ausstellung "update" zu sehen. Sie wurde vergangenes Wochenende eröffnet, und war ursprünglich nur auf ein Wochenende angesetzt. Die Künstlergruppe Nartur zeigt Bilder, Skulpturen und Videos. Das eine Gebäude der ehemaligen Kaserne der Briten haben die Künstler über alle sechs Stockwerke mit Kunst gefüllt. Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die Baulichkeit der Baracke selbst zur Geltung kommt.

Auch keine Idee für Bildunterschrift (Foto: CS).
Denn das Gebäude ist das Gegenteil einer sterilen Ausstellungshalle: Stockflecken an und Dübellöcher in den Wänden, wellenförmiges abgeranztes Linoleum, unter dem Dach sogar tote Tauben, diese Eindrücke bestimmen das Bild. Dazu kommt, dass die verwinkelte Architektur der Kaserne überrascht. Es gibt einige seltsame Sackgassen, und oft mag man sich fragen: Was konnte je Sinnvolles mit diesem Raum angefangen werden?

Assoziationsobjekt (Foto: CS).
Auch die Kunstwerke selbst überraschen, mal mehr, mal weniger. Ein Perspektivspiel bleibt in besonderer Erinnerung: In einem der Räume sind unförmige Teile eines Gesichts scheinbar sinnlos verteilt. Nase, Mund und Augen stehen dort ohne Zusammenhang. Das Gesicht - dann wohlproportioniert - kann erst gelesen werden aus dem Nachbarraum, und nur aus einer einzigen Perspektive. So was gab es, es bleibt aber interessant.

Auch die Wände gehören zu einer Ausstellung (Foto: CS).
Unter den Gemälden und Zeichnungen haben mich vor allem die Bilder von Moritz Neuhoff begeistert. Sie sprechen mich direkt an, mit einer koboldhaft-zwielichtigen Darstellung von Wirklichkeit. Samstag und Sonntag ist die Ausstellung "update" jeweils von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

Christian Schepsmeier


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